Das NEUE Rhönmuseum
zwischen Tradition & Neuanfang
Das Rhönmuseum und seine Anfänge
Unter dem Motto „Ein Juwel wird neu gefasst“ erfährt das Rhönmuseum eine umfangreiche Sanierung und Neuausrichtung. Das im historischen Amtshaus (erbaut 1628) beherbergte Regionalmuseum kann auf eine 100-jährige Geschichte zurückblicken. Seine Gründung (1921) verdankt es dem Bezirksamtsmann Dr. Alfred Jacob (1874-1951), dessen Idee eines "Gesamt-Rhönmuseums" noch heute nachwirkt.
Der Gründungs-Impetus des Rhönmuseums findet sich in einer Zeit, in der allgemeinhin das Verschwinden althergebrachter Lebensformen und Techniken diagnostiziert wurde. Die frühe Sammeltätigkeit des Rhönmuseums lässt sich als ein bewusstes Innehalten verstehen und bietet zugleich ein Erklärungsmodell für den Versuch, die Rhön als „einheitlichen Kulturraum“ zu beschreiben, der sich nicht zuletzt in der Begrifflichkeit „Rhönmuseum“ manifestiert.
Doch die Rhön ist vielfältig: sie ist Stadt und Land, Industriestadtort und Agrargebiet, sie ist hessisch, bayerisch und thüringisch zugleich, sie ist Heimat der Rhöner* und ihrer Artefakte - sie ist ein Mittelgebirge mit fließenden Grenzen. Im künftigen Rhönmuseum soll diese Diversität sichtbar werden.
Die Gestaltung eines zukunftsfährigen Museums
Die neue Dauerausstellung nähert sich der Rhön aus zwei unterschiedlichen Perspektiven. Die erste Ebene richtet den Blick von außen auf die Rhön, sie erscheint als „Interventionslandschaft“, welche von externen Machthabern* und Interessensgruppen beherrscht, erforscht und geformt wurde. Diesem steht der Blick der Rhöner* auf ihre Heimat entgegen, welche ihre Lebenswelt aktiv gestalteten und gestalten. Dieser Perspektivwechsel soll dazu anregen, die Region differenzierter zu betrachten und ermöglicht zugleich die Verknüpfung von Geschichte und Gegenwart. Das neue Konzept greift somit aktuelle Diskurse eines multiperspektivischen Geschichtsbewusstseins auf und negiert zugleich eine linear-chronologische Geschichtsnarration. Neben der Präsenzausstellung umfasst das Rhönmuseum eine circa 240 qm große Wechselausstellungsfläche.
Das Rhönmuseum versteht sich als inklusiver und diskursiver Ort mit offenen Türen. Ein gastronomische Angebot, Shop, Bibliothek sowie ein umfangreiches Vermittlungsangebot für heterogene Zielgruppen sind wichtige Wegmarken eines besucherorientierten und somit zukunftsfähigen Museums.